Betroffene sichtbar machen, Räume eröffnen und über die Thematik von sexueller Gewalt ins Gespräch zu kommen ist Teil von Prävention und Öffentlichkeitsarbeit. In diesem Sinne haben wir uns gefreut Frau Menco am 23.6.22 einen Raum für ihre Lesung zu geben. Im kleinen, intensiven Kreis hat Frau Menco, ehemalige Juristin und selbst Betroffene von sexueller Gewalt in der Kindheit im familiären Kontext, die Teilnehmenden an ihren Erkenntnissen aus Jahren der Reflektion teilhaben lassen, dabei bezog sie sich auf ihr neues Buch „Sieh hin“. Sie erklärte anhand ihrer eigenen Geschichte und weiterer Beispiele das Wirken von Dissoziationen und schöpfte im zweiten Teil aus ihrer juristischen Erfahrung. Dabei teilte Sie Gedanken zum Thema der Entschädigung und des Schmerzensgeldes mit und zu welchen Schlüssen von Angemessenheit sie kommt. Sie spannte den Bogen von den allgemeinen Verlusten im Finanziellen im Vergleich zur Mehrheitsgesellschaft hin zum persönlichen Verlust durch die Betroffenheit.
Der Abend endete mit einem kurzen Austausch in der Runde zwischen den Teilnehmer*innen und Frau Menco.